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KI!

Die Rolle von Kreativen erfährt durch den Aufstieg von KI-Tools, die mehr und mehr Aufgaben übernehmen, eine bedeutende Veränderung. Wahre Kreativität liegt jedoch in Ideen, Geschichten und der Verbindung zu Menschen. KI kann Emotionen nicht nachempfinden. Menschliche Kreativität ist einzigartig und zutiefst menschlich. Design, das Menschen berührt, kann nur aus menschlichem Denken stammen. Trotz der Anpassung an neue Werkzeuge wird Design immer von Menschen für Menschen erschaffen. Jedoch können Designer:innen mit diesen neuen Tools unentdeckte Möglichkeiten erkunden, ihre Art und Weise, wie sie arbeiten, verändern und neue Welten erschaffen, solange sie sich auf das konzentrieren, was sie von KI unterscheidet: die menschliche Kreativität. 

Darüber sprach ich mit Jenny Habermehl, die gerade mit ihrem neuen Buch KI für Kreative für Furore sorgt.

Jenny Habermehl, ist freiberifliche Kreativdirektorin (M.A.), Fotografin sowie Unternehmerin im Bereich E-Learning, Mentorin und Dozentin.

Jenny, wird KI in irgendeinem Feld gegen uns gewinnen? Sollten wir uns mit ihr vergleichen? Oder wie werden wir uns zur KI positionieren? 

Die Vermenschlichung und Emotionalisierung von KI in Film, Literatur und Medien – oft mittels humanoider Darstellungen – führt dazu, dass viele sich mit dieser Technologie vergleichen und fürchten, von ihr ersetzt zu werden. Doch KI ist letztlich ein Werkzeug, das bestimmte Aufgaben ausführt, basierend auf Training und Input, ohne eigenständige Entscheidungen zu treffen wie ein Mensch. In kreativen Berufen wie Design können KI-Tools unterstützen, aber sie ersetzen nicht die einzigartigen Fähigkeiten und Persönlichkeiten, die wir als Individuen mitbringen. Es ist wichtig zu erkennen, dass KI unsere Arbeitswelt und unseren Design-Alltag verändern wird, sie wird neue Möglichkeiten schaffen, während gewisse Aufgaben wegfallen. Es geht weniger um einen Wettbewerb zwischen Mensch und KI, sondern vielmehr darum, wie wir diese Technologie als Werkzeug nutzen, um unsere eigenen Fähigkeiten zu erweitern und zu ergänzen.

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Sehen wir die Welt, wie sie ist

Reporter-at-large beim SPIEGEL Ullrich Fichtner über Zuversicht 

Es herrscht allgemein das Gefühl vor, dass die Welt aus den Fugen geraten ist: Klimakrise, Pandemien, neu aufflammende Kriege, Energiekrise, Populismus von rechts und links, Inflation, die Allmacht amerikanischer Medienkonzerne. Nun kommen Sie, Herr Fichtner, und sagen: Moment mal, früher war alles schlechter. Wie kommen Sie darauf?

Eckard Christiani und SPIEGEL-Reporter-at-large Ullrich Fichtner

Ich bin mir nicht wirklich sicher, ob früher alles schlechter war. In den großen Linien sicherlich. Aber genau jetzt, während wir sprechen, scheinen sich die Krisen zu häufen, und das allgemeine Zeitgefühl vermittelt den Eindruck, dass die Welt „im Eimer ist“. Doch genau das war der Anstoß für mein Buch. Ich glaube, wenn man einen Schritt zurücktritt – einen kleinen Schritt – entspannt sich die Lage schon etwas. Und wenn man noch weiter zurücktritt, entspannt sie sich sogar noch mehr. Das ist kein neuer Gedanke; es gab schon Autoren, die brillant darüber geschrieben haben, wie etwa der berühmte Hans Rosling, ein schwedischer Arzt, der für die UNO gearbeitet hat. Sein Buch Factfulness verfolgt im Grunde diesen Denkansatz und ist äußerst lesenswert. Was hat er gemacht? Er hat sich praktisch von der Aktualität gelöst und lange Linien betrachtet – als Mediziner vor allem unter gesundheitlichen Aspekten. Er stellte fest, dass die Menschheit sich in einer faszinierenden Aufwärtsbewegung befindet, auch in ihren ärmsten Teilen. Diese Art des Perspektivwechsels ist sehr hilfreich, um den Kopf klar zu behalten in Momenten, in denen alle Krisen auf einen einzustürzen scheinen. Es geht darum, die Lage zu analysieren und Schritt für Schritt vorzugehen.

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Ein Putsch in Zeitlupe

Ein Gespräch mit Sandra Navidi über ihr aktuelles Buch und die Gefahren von Fake News für die Demokratie

Liebe Frau Navidi, Sie sind als ausgewiesene Finanzexpertin, Juristin und Unternehmensberaterin unterwegs. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Die DNA der USA zu schreiben, das kürzlich für den DEUTSCHEN WIRTSCHAFTSBUCHPREIS 2023 nominiert wurde?

Es war ein wenig wie eine Evolution: In meinem ersten Buch Super-hubs ging es um meine Erfahrungen und Beobachtungen, wie Netzwerke „die Welt regieren“ – speziell in der Finanzwelt. Das zweite Buch beschäftigte sich mit Digitalisierung. Die Wirtschaft investiert immer mehr Geld in Digitalisierung und KI. Ich glaube, viele Entwicklungen sind schleichend und werden von uns kaum wahrgenommen. Das Future-Proof-Mindset sollte also ein praktisches Buch sein.

Sandra Navidi ist CEO der in New York ansässigen Unternehmensberatungsfirma BeyondGlobal. Die Juristin ist in Deutschland und den USA als Rechtsanwältin zugelassen und gilt als eine der bestvernetzten Personen in der globalen Hochfinanz. Bekannt ist die Wirtschaftsexpertin vor allem aus internationalen Medien. Darüber hinaus ist Navidi Co-Autorin der preisgekrönten n-tvDokumentar-Serie Wie tickt Amerika, Moderatorin des n-tv-Wirtschaftspodcasts Biz & Beyond.

Und dann – weil Geopolitik immer wichtiger wird – kam im nächsten Schritt die USA als Land an die Reihe: wirtschaftliche Beurteilungen – Wirtschaft ist das Fundament unserer Gesellschaft – und, na ja, all die Missstände, die ich seit Jahren auch für meine Analysen verfolge und auf die ich auch in Medien und Talkshows aufmerksam mache. Nun habe ich all diese Puzzleteile zusammengesetzt. Und ich muss Ihnen etwas ganz ehrlich sagen: Als ich all das noch einmal gelesen und niedergeschrieben habe, musste ich mich ab und zu kneifen und sagen: Okay, Sandra, mach lieber noch einmal einen Double Check, ob das wirklich so gesagt worden und so passiert ist. Vieles strapaziert unser Vorstellungsvermögen, da überholt die Fiktion die Realität. Wenn sich jemand so ein Drehbuch für einen Hollywoodfilm ausdenken und formulieren würde, würde man sagen, das sei zu unrealistisch.

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Alles bleibt, wie es immer war

Hannah Arendt schrieb’s schon vor 70 Jahren den Deutschen ins Stammbuch:

„Der wohl hervorstechendste und auch erschreckendste Aspekt der deutschen Realitätsflucht liegt jedoch in der Haltung, mit Tatsachen so umzugehen, als handele es sich um bloße Meinungen. Beispielsweise kommt als Antwort auf die Frage, wer den Krieg begonnen habe – ein keineswegs heiß umstrittenes Thema -, eine überraschende Vielfalt von Meinungen zutage. In Süddeutschland erzählte mir eine Frau von ansonsten durchschnittlicher Intelligenz, die Russen hätten mit einem Angriff auf Danzig den Krieg begonnen – das ist nur das gröbste von vielen Beispielen.

Hannah Arendt

Doch die Verwandlung von Tatsachen in Meinungen ist nicht allein auf die Kriegsfrage beschränkt; auf allen Gebieten gibt es unter dem Vorwand, daß jeder das Recht auf eine eigene Meinung habe, eine Art Gentlemen’s Agreement, dem zufolge jeder das Recht auf Unwissenheit besitzt – und dahinter verbirgt sich die stillschweigende Annahme, daß es auf Tatsachen nun wirklich nicht ankommt.

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Wissen ist Macht

„Ich weiß, dass ich nichts weiß“ ist ein geflügeltes Wort antiken Ursprungs. Es ist eine bekannte Aussage des griechischen Philosophen Sokrates. Wissen ist der Bauplan für alles Denken und Handeln. Aber was bringt uns umfangreiches Wissen, wenn der Plan nicht aufgeht und wenn ein „Stück schlechte Neuigkeiten, eingewickelt in Protein“ – das Coronavirus – all unser Denken lähmt. 

Die sechste Ausgabe der Passion

In dieser Woche ist die sechste Ausgabe der Passion, des Kundenmagazins von BerlinDruck, erschienen. Darin wieder einmal ein breit gefächertes Angebot an lesenswerten Beiträgen und spannenden Interviews.

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So geht Zukunft

Passion EXTRA erschienen. Mit einem Essay von Matthias Horx
Die Corona-Rückwärts-Prognose: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise „vorbei” ist.

„Ich werde derzeit oft gefragt, wann Corona denn „vorbei sein wird”, und alles wieder zur Normalität zurückkehrt. Meine Antwort: Niemals. Es gibt historische Momente, in denen die Zukunft ihre Richtung ändert. Wir nennen sie Bifurkationen. Oder Tiefenkrisen. Diese Zeiten sind jetzt.“

Passion EXTRA – Ein Essay von Zukunftsforscher Matthias Horx

Die Welt as we know it löst sich gerade auf. Aber dahinter fügt sich eine neue Welt zusammen, deren Formung wir zumindest erahnen können. Dafür möchte ich Ihnen eine Übung anbieten, mit der wir in Visionsprozessen bei Unternehmen gute Erfahrungen gemacht haben. Wir nennen sie die RE-Gnose. Im Gegensatz zur PRO-Gnose schauen wir mit dieser Technik nicht »in die Zukunft«. Sondern von der Zukunft aus zurück ins Heute. Klingt verrückt? 

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Das ist Storytelling!

Inzwischen erscheint die fünfte Ausgabe der Passion, dem Kundenmagazin von BerlinDruck. Ein Heft von Interesse, denn Passion #5 beschäftigt sich mit dem Thema Verantwortung.

Wie lesen wir im Editorial? Die Sache mit der Verantwortung ist gar nicht so einfach! Manchmal hat man sie und will sie nicht, manchmal will man sie, bekommt sie aber nicht. Verantwortung hat eine ganze Menge mit Motivation zu tun. Verantwortung bedeutet Pflicht und Aufgabe. Jeder hat Verantwortung für sich selbst, für seine Gesundheit, sein Wohlergehen, seine eigene persönliche und spirituelle Entwicklung.

Wir haben aber auch Verantwortung in dem, was wir tun, im Umgang mit anderen Menschen, mit Benachteiligten, der Gesellschaft als Ganzem, mit der Natur, ja, gegenüber der ganzen Welt.

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