Was Erik Spiekermann über wahrhaftiges Design weiß
Erik, wie wurde aus dem Setzer und Drucker Spiekermann ein weltweit angesehener Typograf und Designer?
Schule hat mich sehr gelangweilt. Deswegen habe ich viel nebenher gemacht und beim Tagesspiegel nachmittags eine Setzerlehre begonnen: Bleisatz. Den Job hat mir mein Vater vermittelt, der auf der anderen Straßenseite gearbeitet hat. Dort habe ich in der Montage gelernt.
Aus irgendeinem Grunde – wahrscheinlich, weil ich Gymnasiast war und Englisch, Französisch und Latein konnte – musste ich immer Todesanzeigen setzen: Bodoni, Mittelachse, also hässlich und langweilig. Grabstein-Typografie: Hier ruht in Frieden nach langem Leiden und diese fürchterlichen Vokabeln, sehr langweilig. Aber ich habe wahnsinnig viel gelernt, weil ich unter Stress fertig werden musste.
Die Mehrzahl aller Entscheidungen treffen Menschen nicht rational, sondern „aus dem Bauch heraus“. Das betrifft auch unseren Konsum, unseren Umgang mit Produkten und Marken. Wie aber geht Empathie im Marken-Design? Welche Möglichkeiten Brands haben, um in unterschiedlichen Situationen auf die individuellen Wünsche ihrer Kunden einzugehen, darüber sprachen wir mit Norbert Möller, Executive Creative Director der Peter Schmidt Group in Hamburg.
Norbert, du bist Designer und arbeitest in einer der größten Agenturen in Hamburg. Das wirkt – von außen betrachtet – erst mal recht schillernd. Was machst du den ganzen Tag?
Ich könnte mit dem Titel dieses Buches antworten: Ich beschäftige mich mit der Frage, wie wir uns morgen unterhalten lassen und informieren wollen. Es ist ja so: Beides geht nicht im Monolog. Zum Unterhalten und Informieren braucht es immer jemand Zweiten – etwa aus dem Freundeskreis oder der Familie. Vielleicht ist es auch jemand ganz Fremdes, dem wir Kompetenz zutrauen. Oder auch ein Produkt, eine Marke. Eine Zeitschrift zum Beispiel oder ein Museum. Selbst ein Impulskauf an der Supermarktkasse kann uns unterhalten.
In allen Fällen gilt für mich als Konsument*in: Das Angebot ist groß, der Gelbeutel klein und die Zeit knapp. Ich werde mich entscheiden müssen. Wir Menschen treffen diese Entscheidung aufgrund einer Erwartung, die wir in unserem Kopf haben. Als Designer beschäftige ich mich damit, Produkte und Marken so zu gestalten, dass die Kundin oder der Kunde schnell erfassen kann, ob dieses Angebot für sie oder ihn passen könnte. Wir versuchen, das Wesen einer Marke möglichst plakativ darzustellen und damit die Entscheidung zu erleichtern. Ganz wichtig ist dabei, dass wir immer authentisch bleiben: Wir verführen – wir täuschen nicht.
Welcher Ort eignet sich mehr für ein Gespräch mit Typografie-Professor Huber von supertype als das wunderbare Buchstabenmuseum in Berlin Tiergarten? Wir sprachen mit ihm für die sechste Ausgabe der Passion, dem Kundenmagazin von BerlinDruck über die sich verändernde Situation in der Lehre und darüber, warum wir immer wieder neue Schriften brauchen.
Jürgen, wie geht es dir mit der Coronakrise?
Ach, mir geht’s eigentlich ganz gut. Ich muss fast sogar sagen, ich genieße es ein wenig. Als Typograf bist du ja von Hause aus einer, der viel sitzt. Da findet sehr viel im Stillen statt. Schriften ausbauen, Zeichensätze ausbauen. Das erfordert viel Konzentration.Es ist grad eine sehr ruhige Zeit. Diese sprichwörtlichen langen Winterabende haben wir jetzt andauernd. (lacht)
Gar nicht so komisch, wie ich erst dachte. Ich hatte zwei Wochen lang ordentlich Bammel, bevor das losging. Besonders, was die Technik anging. Wird alles klappen? Werden die Streams halten? Kann ich meinen Desktop ordentlich teilen? Kann ich mein Smartphone als Videokamera nutzen? Es hat alles ganz wunderbar funktioniert.
Das Design – klar und übersichtlich – für das Bifocal Excellence Program ist fertig, die Broschüren sind gedruckt. In diesem innovativen Programm für Fortgeschrittene verbindet SIFB und das Ausbildungsinstitut Meilen praktische Theorie mit angewandter Praxis. Nach ersten theoretisch fundierten Modulen, in denen SIFB das systemische Verständnis von Organisationen vertieft und erweitert, schließt direkt ein Praxisprojekt an.
Als Programmbeteiligte*r wird man Teil eines Beratungsteams und arbeitet direkt mit einem Unternehmen an dessen Entwicklung. Dieser Prozess wird von Senior-Berater*innen eng begleitet. Die Praxis wird dabei fortwährend reflektiert, mit weiteren Methoden unterstützt und durch praxisrelevanten Input angereichert.
Für die Berliner Hafen- und Lagerhausgesellschaft wurde durch quintessense ein Refreshment der Marke im Zuge der neuen Internet-Site entwickelt. „Wir sind Hafen!“ lautet der Claim, der das Selbstverständnis der Berliner Häfen transportiert.
Die BEHALA ist Betreiberin der trimodalen Berliner Güterverkehrszentren mit Innenstadtlage. Sie sorgt dafür, dass die Handelsströme jede Berlinerin und jeden Berliner erreichen und ist gleichzeitig Partner für die Industrie, wenn es um Transportlösungen in alle Welt geht.
Das mittelständische Familienunternehmen SUT Schweiß- und Umwelttechnik mit drei Standorten in Deutschland, einem in Polen und einem in Russland hat sich mit Hilfe von quintessense visuell neu aufgestellt. Begleiten wir den Fotografen Michael Jungblut am Standort Rostock …
Die Design Statements für SUT
• Größe zeigen – Der Marktführer im Norden • Internationalität – auch im Osten eine Größe • Vereinbarkeit von Technik und Natur
Das Corporate Design ist Beleg für die Schlagkraft des Unternehmens und seinen Mitarbeitern. Ihr Claim: Wir lieben, was wir tun!
quintessense ist ein multidisziplinäres Team um den Autor, Journalisten, Designer und Markenexperten Eckard Christiani. Credibility of Brands: der Erfolgsfaktor für Unternehmen und Marken ist ein schlüssiger glaubwürdiger Gesamtauftritt. Wir spüren expliziten Markenwerte auf und geben der Marke implizite Werte mit. Relevantes Storytelling, moderne Publishing-Konzepte und die Nutzung aller modernen Kommunikationskanäle runden den perfekten Auftritt ab.
Unsere Leistungen
Unsere drei Kern-Kompetenzen: • Content Strategie und Publishing
• Multisensorisches Branding
• Beratung und Coaching
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