Kategorie: journalismus (Seite 1 von 3)

Was macht der Klimawandel mit unserer Gesundheit?

Es geht jetzt nicht nur um unsere persönlichen Entscheidungen, sondern um das große Ganze. – Ein Gastbeitrag im Österreichischen Wirtschaftsmagazin Die Macher

Was passiert, wenn der Klimawandel unsere Gesundheit auf eine Weise bedroht, auf die wir nicht vorbereitet sind? Autor, Journalist und Markenberater Eckard Christiani beschäftigt sich genau damit in seinem fünften Band „Gesundheit“ der Buchreihe „morgen – wie wir leben wollen„. So viel vorweg: Gute Ernährung, mehr Bewegung und Rezepte allein helfen wohl nicht mehr aus, um den Herausforderungen des Klimawandels gesund begegnen können.

> Unsere Ernährung im Klimawandel

Viel Gemüse, bunte Kräuterteller, Nüsse und Hülsenfrüchte, wenig Fleisch, kaum Alkohol. Das alles wissen wir längst, die Ernährungsmedizin predigt es auf und ab. Doch der Klimawandel beeinflusst auch unsere Ernährungsvielfalt und
-sicherheit.

Ernteausfälle durch extreme Wetterereignisse, veränderte Anbaubedingungen und die Verbreitung von Schädlingen bedrohen unsere Lebensmittelversorgung. Die Frage daher: Wie sollen wir uns gesund ernähren, wenn die Basis unserer Nahrung bedroht ist?

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Begeisterung für eine bessere Zukunft

Journalistin, Autorin und Social Media-Expertin Amelie Marie WeberEine Generation allein wird unsere Erde nicht retten können.

Eckard Christiani im Gespräch mit Amelie Marie Weber

Amelie, was tust du?

Ich bin Politikjournalistin mit einem Schwerpunkt auf Social Media. Das heißt ich präsentiere politische und gesellschaftliche Themen – hauptsächlich in den sozialen Medien. 

Wie war deine Laufbahn in der Funke-Zentralredaktion?

Ich habe vorher im Politikressort eines Magazins volontiert – also ganz klassisch Print. Danach bin ich als Online-Redakteurin zur FUNKE-Zentralredaktion gewechselt. Dort wurde ich dann eher zufällig gefragt, ob ich vielleicht die Social Media übernehmen möchte, da ich eine so junge Journalistin bin und gut mit jungen Leuten interagieren könne. Also habe ich diese Aufgabe etwa ein Jahr vor der letzten Bundestagswahl übernommen und einen TikTok-Kanal gegründet. Der Fokus lag darauf, Erstwählerinnen und Erstwählern Politik zu erklären. Und das kam ganz gut an. Die Videos erreichten bis zu 3 Millionen Menschen.
Früher hätte ich nie gedacht, dass meine private Freude an Social Media einmal meine Nische im Journalismus werden würde. Mit dreizehn wusste ich, dass ich Journalistin werden wollte, aber ich wusste nicht genau, über welche Themen ich schreiben wollte. Es wurde dann irgendwie zufällig Politik und dann auch zufällig Social Media. Jetzt bin ich sehr glücklich, dass ich meine Berufung gefunden habe, weil es mich wirklich interessiert und ich denke, dass es zu mir passt.

Amelie Marie Weber (*1995) studierte bis 2018  Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Uni Mannheim. Nach Stationen beim SWR, in der RTL Mediengruppe und der Funke Mediengruppe ist sie seit 1. März Social Media-Redakteurin und -Presenterin bei der tagesschau. Im Herbst 2021 wurde sie vom Medium Magazin in die Liste der „Top 30 bis 30“-Journalist:innen aufgenommen. Der Mediendienst Kress zählt sie zu den „Top Nachwuchsführungskräften“ im Journalismus.

Und jetzt, seit 1. März, bei der tagesschau. Was erwartet dich? Oder anders: Was erwartet man von dir?

Ich bin auch bei der tagesschau im Social Media-Team beheimatet und darf dort mit ganz großartigen Kolleginnen und Kollegen an den bestehenden Formaten arbeiten. Dazu gehört unter anderem die Moderation von Clips bei TikTok und Instagram. Außerdem werden wir gemeinsam neue Formate entwickeln. 

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Wie wird das Wetter, Sven?

Fernseh-Tipp
Heute Abend 20:15 Uhr in der ARD:
Wie extrem wird das Wetter, Sven Plöger?

Angesichts der alarmierenden Daten – der sprunghafte Anstieg der Wassertemperaturen in den Ozeanen und den jüngsten Forschungsergebnissen der EEA – frage ich mich, ob die Wissenschaftler:innen möglicherweise die Klimaveränderungen zu konservativ eingeschätzt haben. Was denkst du, Sven?

Das ist etwas, das die Wissenschaft nicht schlecht macht, sondern das zeigt, wie komplex das ganze System ist und wie sinnvoll es ist, weiter zu forschen. Wir sehen einen unglaublich schnellen Klimatrend. Jetzt haben sich bestimmte Dinge überlagert. 71 Prozent der Erdoberfläche ist Wasser. Und Wasser hat eine riesige Wärmespeicherkapazität.

Ich bin durch und durch Naturwissenschaftler. Als ich dieses Chart, diesen Sprung der gemittelten Ozeantemperaturen gesehen habe, da habe ich das erste Mal einen richtigen Schreck bekommen. Wie kann das sein? Erderwärmung bedeutet, dass auch logischerweise die Ozeane deutlich wärmer werden.  Was wir erkennen müssen, ist, dass die Prozesse eben möglicherweise noch deutlich schneller gehen, als wir sie wissenschaftlich prognostiziert haben.

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Corporate Publishing: Mehr als nur Storytelling

Erfahren Sie, wie hochwertige Inhalte Ihre Markenkommunikation stärken und Kunden nachhaltig binden können

In der heutigen digitalen Ära, in der die Kommunikationslandschaft ständig im Wandel ist, spielen Institutionen und Unternehmen, Verbände und Kommunen eine immer größere Rolle bei der Erstellung und Verbreitung von hochwertigen Inhalten. Corporate Publishing, insbesondere in Form von Magazinen und Corporate Books, erweist sich dabei als eine äußerst wirkungsvolle Methode, um mit unterschiedlichen Zielgruppen in Kontakt zu treten und sie zu involvieren. Als langjähriger Experte in diesem Bereich möchte ich in diesem Beitrag den unschätzbaren Wert von Corporate Publishing beleuchten und aufzeigen, warum es für Unternehmen jeder Größe und Branche von entscheidender Bedeutung sein kann.

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Ein Putsch in Zeitlupe

Ein Gespräch mit Sandra Navidi über ihr aktuelles Buch und die Gefahren von Fake News für die Demokratie

Liebe Frau Navidi, Sie sind als ausgewiesene Finanzexpertin, Juristin und Unternehmensberaterin unterwegs. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Die DNA der USA zu schreiben, das kürzlich für den DEUTSCHEN WIRTSCHAFTSBUCHPREIS 2023 nominiert wurde?

Es war ein wenig wie eine Evolution: In meinem ersten Buch Super-hubs ging es um meine Erfahrungen und Beobachtungen, wie Netzwerke „die Welt regieren“ – speziell in der Finanzwelt. Das zweite Buch beschäftigte sich mit Digitalisierung. Die Wirtschaft investiert immer mehr Geld in Digitalisierung und KI. Ich glaube, viele Entwicklungen sind schleichend und werden von uns kaum wahrgenommen. Das Future-Proof-Mindset sollte also ein praktisches Buch sein.

Sandra Navidi ist CEO der in New York ansässigen Unternehmensberatungsfirma BeyondGlobal. Die Juristin ist in Deutschland und den USA als Rechtsanwältin zugelassen und gilt als eine der bestvernetzten Personen in der globalen Hochfinanz. Bekannt ist die Wirtschaftsexpertin vor allem aus internationalen Medien. Darüber hinaus ist Navidi Co-Autorin der preisgekrönten n-tvDokumentar-Serie Wie tickt Amerika, Moderatorin des n-tv-Wirtschaftspodcasts Biz & Beyond.

Und dann – weil Geopolitik immer wichtiger wird – kam im nächsten Schritt die USA als Land an die Reihe: wirtschaftliche Beurteilungen – Wirtschaft ist das Fundament unserer Gesellschaft – und, na ja, all die Missstände, die ich seit Jahren auch für meine Analysen verfolge und auf die ich auch in Medien und Talkshows aufmerksam mache. Nun habe ich all diese Puzzleteile zusammengesetzt. Und ich muss Ihnen etwas ganz ehrlich sagen: Als ich all das noch einmal gelesen und niedergeschrieben habe, musste ich mich ab und zu kneifen und sagen: Okay, Sandra, mach lieber noch einmal einen Double Check, ob das wirklich so gesagt worden und so passiert ist. Vieles strapaziert unser Vorstellungsvermögen, da überholt die Fiktion die Realität. Wenn sich jemand so ein Drehbuch für einen Hollywoodfilm ausdenken und formulieren würde, würde man sagen, das sei zu unrealistisch.

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„Wahrhaftig ist, auch unbequeme Sachen zu sagen“

Ein Gespräch über Wahrheiten und Mehrheiten mit Dr. Gegor Gysi

Herr Dr. Gysi, sie sind Jurist, Moderator, Autor und Politiker.

Das stimmt. Mit 75 Jahren reichen doch vier Berufe, oder?

Vollkommen! Wie schwer fällt es Ihnen, in Ihren unterschiedlichen Rollen authentisch im Sinne von Wahrhaftig zu sein?

Mit 16 hatte ich ein seltenes Erlebnis. Da wollte ein Mädchen mehr von mir wissen, als ich von ihr – sonst war es immer umgekehrt. Und weil ich keine Lust zu irgendwas hatte, was sie mir vorschlug, habe ich gelogen. Das hatte ich natürlich am nächsten Morgen vergessen und flog auf. Da habe ich mir gesagt: „Gysi, wer lügt, muss sich seine Lügen merken können. Wenn du das nicht kannst, lass es bleiben.“ Und seitdem versuche ich tatsächlich – so weit es geht –, Lügen zu vermeiden.

Im Gespräch mit Dr. Gregor Gysi

Das hat einen Vorteil: Ich kann schneller reagieren und muss nicht – wie viele andere Politikerinnen und Politiker – überlegen, wie gerade die Beschlusslage ist. Ich sage fast immer das, was ich auch wirklich meine.

Ihr Buch Was Politiker nicht sagen untertitelt, dass es dem Politiker nur um Mehrheiten ginge, nicht aber um Wahrheiten. Sollte Wahrhaftigkeit – also der Wunsch, die Wahrheit zu sagen – nicht eine Grundtugend für Politiker:innen sein?

Die Demokratie hat viele Vorteile und ein paar Nachteile. Ein Nachteil ist, dass man Mehrheiten erreichen muss. Und es gibt Wahrheiten, mit denen nicht so ohne Weiteres die Mehrheit erreicht werden kann. Ich sage Ihnen ein Beispiel: 1990 hatten wir einen Bundestagswahlkampf. Helmut Kohl wollte gerne für die Union Kanzler bleiben, und Oskar Lafontaine für die SPD Kanzler werden. Oskar Lafontaine sagte, dass die Einheit sehr teuer werde, während Helmut Kohl postulierte, es würden blühende Landschaften entstehen. Zwei Fragen: Erstens, wer hatte recht? Und zweitens, wer hat die Wahl gewonnen?

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„Call to action“ für die Heldenreise

Samira, Wahrheit wird uns immer häufiger vorgegaukelt, hat keinen wahrhaftigen Wert mehr. Reality TV hat mit Wahrheit nichts am Hut, etliche Instagram-Sternchen präsentieren ihr narratives Selbst. Worin liegt die Faszination von Erzählungen, so unwahr sie auch sind?

Da würden Reality-Stars sicherlich widersprechen, schließlich verkündet in jedem ernstzunehmenden Format irgendwann irgendwer den geradezu zauberformelhaften Satz: “Die Masken sind gefallen!” Im Reality-TV wird immer schon die Frage nach Wahrheit oder Echtheit verhandelt und zugleich wird dabei gerade im Zusammenspiel mit den sozialen Medien wie Instagram sichtbar, dass diese Frage, also wer real oder fake ist, eben ein wesentlicher Bestandteil eines großen Wahrheitsspiels ist. Und letztlich scheinen im Reality-TV oftmals diejenigen Charaktere bei den Zuschauer:innen am meisten zu punkten, die “bei sich” bleiben, dabei aber zugleich eine mehr oder weniger klassische Heldenreise mit Höhen und Tiefen hinlegen. Und dafür werden sie am Ende vom Publikum in Form von Anrufen, Kronen und Preisgeld belohnt. Dabei können durchaus Momente der Wahrhaftigkeit entstehen.

Samira El Ouassil im Interview mit Eckard Christiani

Was Wahrheit ist, so würde ich behaupten, wird in jedem Medium und in jedem Format erst hervorgebracht und ist nicht nur von der Selbstinszenierung der Stars abhängig, sondern z.B. auch von Kameras, Schnitt und Montage, die sie narrativieren. Um beim Reality-TV zu bleiben: hier geht es beim Erzählen gar nicht so sehr um die Kategorien wahr / unwahr, sondern vielmehr um den Reiz, dass eben eindrucksvolle Heldenreisen aufkeimen können, wenn man eine Gruppe von Menschen in einen Dschungel, in ein Sommer- oder Strandhaus steckt. Unter den Masken lauern dabei jedoch vor allem neue. Und als Aficionada vieler Reality-Formate würde ich sagen: dass hier mit einer spielerischen Fabulierfreude eigene Wahrheiten fabriziert werden und dabei unterhaltsame Heldenreisen entstehen, das ist die Faszination. Wir können hier also gewissermaßen den Erzählungen beim Erzählen zuschauen.

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Mehr Platz für gesellschaftspolitische Themen 

Lou, du bist ausgebildete Bürokauffrau, ehemalige Fitness-Influencerin, Feministin, Aktivistin gegen Bodyshaming und für Body Positivity, Moderatorin, Gründerin eines Onlineshops für nachhaltige Produkte, politische Aktivistin gegen Rassismus, Chancenungleichheit und Klimakrise, Social-Media-Beraterin, Autorin, Speakerin und Podcasterin.

Ja, krass, da hast du ganz schön viel gefunden über mich!

Was davon – mal abgesehen von Bürokauffrau – konntest du dir vor zehn Jahren für dich überhaupt vorstellen?

Ehrlicherweise: tatsächlich gar nichts davon. Ich dachte immer, ich werde bei meinem Vater im Büro arbeiten oder auf den Dächern auf den Baustellen mithelfen und Fotovoltaikanlagen installieren und in Betrieb nehmen. Das ist das, was ich damals mit ihm gemacht habe.

Louisa Dellert, 32, in Niedersachsen geboren, hat nach dem Abitur eine Ausbildung zur Kauffrau für Bürokommunikation abgeschlossen und im Familienunternehmen Fotovoltaikanlagen auf Dächer montiert. Seit 2013 beschäftigt sie sich täglich mit Social-Media-Plattformen wie Instagram, Facebook, LinkedIn und TikTok. Täglich bespielt sie dort eigene Kanäle und erreicht damit mehr als eine halbe Millionen Menschen. Seit Sommer 2021 interviewet Lou für deep und deutlich (NDR) Menschen, die etwas zu erzählen haben, im Fernsehen. Außerdem betreibt sie seit 2019 den Podcast LOU.

Alles, was dann mit Instagram passiert ist, war null Prozent geplant. Das hätte ich mir auch nie so vorstellen können, und ich hatte auch überhaupt keine Ahnung davon. 

Du hast sehr viel aufgezählt, was ich mache. So eine Aufzählung setzt mich immer unter Druck. Ich verstehe, dass die Medien mich in eine Schublade stecken wollen oder müssen, um mich so ein bisschen einordnen zu können. Es ist einfach so vieles, was du aufgezählt hast. Bestimmt mache ich auch was in all den Bereichen. Es ist auch einfach zu sagen, ich sei Aktivistin für dieses oder jenes Thema. Mich persönlich interessiert und berührt so vieles, dass ich es super schwierig finde, überhaupt zu erklären, was ich so mache – außer einfach zu sagen: Ich bin Lou!

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In ein offenes Gespräch gehen

Alev, in deinem Interview für den ADC habe ich gehört, dass du als Kind Nachrichtensprecherin werden wolltest. Wie war dein Weg von diesem „ersten Berufswunsch“ auf das Redaktionsschiff PioneerOne?

Nachrichtensprecherin war ich nur als Kind (lacht). Nachrichten zu gucken, war für uns zu Hause ein familiäres Happening, weil wir türkische Nachrichten geschaut haben, um zu erfahren, was in der Heimat passiert ist. Wir versammelten uns alle vor dem Fernseher – ein klassisches Lagerfeuergefühl. Ich saß tatsächlich immer auf dem Teppich, hatte eine Zeitung in der Hand und habe so getan, als ob ich Nachrichten vorlese. Die Erinnerung daran kam mir spontan bei der Frage, was ich eigentlich als Kind werden wollte. Danach kam aber noch jede Menge anderes. Ich meinte auch einmal, ich müsse Sängerin werden. Ein anderes Mal wollte ich Ärztin werden. Und Jura habe ich auch studiert.

Die aus Bad Honnef stammende Alev Doğan studierte Politikwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nach dem Studium hat die 31-jährige Journalistin für Regionalzeitungen wie den General-Anzeiger, die Kieler Nachrichten und die Rheinische Post gearbeitet. Vom Fachblatt Medium Magazin wurde Doğan zu den zehn besten regionalen Reporter:innen im Land gewählt. Sie verstärkt seit April 2020 als Chefreporterin das Team von Media Pioneer in Berlin. Ihr Lieblingsprojekt ist ihr Podcast Der 8. Tag – Deutschland neu denken. Fotografie: Michael Jungblut, fotoetage

Zur PioneerOne kam ich auf einem sehr konventionellen Weg – eine durchaus gradlinige journalistische Laufbahn. Ich habe als Praktikantin und dann als freie Mitarbeiterin beim Bonner General-Anzeiger angefangen. Nach meinem Studium arbeitete ich dort als freie Autorin. Danach habe ich bei den Kieler Nachrichten und beim RND Redaktionsnetzwerk Deutschland volontiert, wurde übernommen und schrieb über landespolitische Themen. Bei der Rheinischen Post arbeitete ich als Politikredakteurin – Essays, Kommentare, Analysen und Leitartikel. 

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Ich möchte Dinge transparent machen

Podcaster Rubén Giuliano: „Man hat als Journalist eine Verantwortung gegenüber der Gesprächspartner:in. Journalismus lebt vom Vertrauen. Macht jemand gerne ein Interview mit mir, dann ist das ja schon ein riesiger Vertrauensvorschuss. Dem muss ich gerecht werden.“

YOUNGStar Rubén Giuliano im Gespräch mit Chefredakteur Eckard Christiani

Der Pressehistoriker Robert Eduard Prutz schrieb 1845, dass Journalismus ein Selbstgespräch sei, welches die Zeit über sich selbst führt. Das kommt der Auffassung der modernen Theorie vom Journalismus als permanente Selbstbeobachtung der Gesellschaft als Fremdbeobachtung sehr nahe.

Laut des deutschen Soziologen Max Weber ist der Journalistenberuf die gesellschaftlich bedeutsame Aufgabe des Herstellens von Öffentlichkeit, des Vermittelns von möglichst richtigen und wichtigen Informationen an möglichst viele Menschen. 

Ein bekanntes Zitat von Egon Erwin Kisch (1885 – 1948): „Der Reporter hat keine Tendenz, hat nichts zu rechtfertigen und hat keinen Standpunkt. Er hat unbefangen Zeuge zu sein und unbefangene Zeugenschaft zu liefern.“

Wir trafen gut 100 Jahre später einen Vertreter einer ganz neuen Generation von Journalisten, den YOUNGStar im Medienkosmos, Rubén Giuliano, mit 17 Jahren Politik-Podcaster in Berlin.

Rubén, du bist in sehr jungen Jahren politisch aktiv und machst seit einem Jahr den Podcast Politik mit Stil. Gab es für dein Engagement einen auslösenden Moment?

Den einen auslösenden Moment suche ich bis heute. Was ich aber sagen kann ist, dass ich mit 14 Jahren die Serie House of Cards sehr beeindruckend fand. Das war gleichzeitig der Moment, in dem ich begann, mich mit Politik zu befassen. Ich forschte im Internet, was Politik bedeutet, was Bundestag und was Bundesrat ist,
wer Abgeordnete:r und wer Bundeskanzler:in wird. Damals habe ich mich reingeworfen und angefangen, Nachrichten zu lesen, zu sehen und zu hören. Daraus erwuchs in wenigen Monaten eine richtige Leidenschaft. Irgendwann wurde es so spannend für mich, dass ich einmal hinter die Kulissen gucken wollte. Ich habe einfach ein paar Abgeordnete angeschrieben, ob ich sie einen Nachmittag im Bundestag begleiten könne, um zu sehen, wie alles so vor sich ginge. Erstaunlicherweise ist mir das ein paar Mal gelungen, so dass ich die Abgeordneten besuchen konnte. Seit diesen Treffen ging es in Riesenschritten weiter.

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