Kategorie: medien (Seite 1 von 4)

Wie wird das Wetter, Sven?

Fernseh-Tipp
Heute Abend 20:15 Uhr in der ARD:
Wie extrem wird das Wetter, Sven Plöger?

Angesichts der alarmierenden Daten – der sprunghafte Anstieg der Wassertemperaturen in den Ozeanen und den jüngsten Forschungsergebnissen der EEA – frage ich mich, ob die Wissenschaftler:innen möglicherweise die Klimaveränderungen zu konservativ eingeschätzt haben. Was denkst du, Sven?

Das ist etwas, das die Wissenschaft nicht schlecht macht, sondern das zeigt, wie komplex das ganze System ist und wie sinnvoll es ist, weiter zu forschen. Wir sehen einen unglaublich schnellen Klimatrend. Jetzt haben sich bestimmte Dinge überlagert. 71 Prozent der Erdoberfläche ist Wasser. Und Wasser hat eine riesige Wärmespeicherkapazität.

Ich bin durch und durch Naturwissenschaftler. Als ich dieses Chart, diesen Sprung der gemittelten Ozeantemperaturen gesehen habe, da habe ich das erste Mal einen richtigen Schreck bekommen. Wie kann das sein? Erderwärmung bedeutet, dass auch logischerweise die Ozeane deutlich wärmer werden.  Was wir erkennen müssen, ist, dass die Prozesse eben möglicherweise noch deutlich schneller gehen, als wir sie wissenschaftlich prognostiziert haben.

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Corporate Publishing: Mehr als nur Storytelling

Erfahren Sie, wie hochwertige Inhalte Ihre Markenkommunikation stärken und Kunden nachhaltig binden können

In der heutigen digitalen Ära, in der die Kommunikationslandschaft ständig im Wandel ist, spielen Institutionen und Unternehmen, Verbände und Kommunen eine immer größere Rolle bei der Erstellung und Verbreitung von hochwertigen Inhalten. Corporate Publishing, insbesondere in Form von Magazinen und Corporate Books, erweist sich dabei als eine äußerst wirkungsvolle Methode, um mit unterschiedlichen Zielgruppen in Kontakt zu treten und sie zu involvieren. Als langjähriger Experte in diesem Bereich möchte ich in diesem Beitrag den unschätzbaren Wert von Corporate Publishing beleuchten und aufzeigen, warum es für Unternehmen jeder Größe und Branche von entscheidender Bedeutung sein kann.

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Tun getan!

Ein Gespräch über Medien mit Oliver Kalkofe

Welcher Plan steckte hinter deiner Karriere, die beim Frühstyxradio begann, Oliver? 

Da war nichts geplant. Ich glaube, wie bei vielen Dingen, an die Macht des Schicksals oder wie man das auch immer nennt. Es gibt Momente, die – wenn man sich darauf einlässt – für einen gemacht scheinen. Vieles, was ich in meinem Leben erlebt habe, macht sonst keinen Sinn.

Eckard Christiani im Gespräch mit Oliver Kalkofe, Fotografie: Michael Jungblut, fotoetage

Das Frühstyxradio kam tatsächlich ungeplant und war auch während der Zeit, als wir da waren, eigentlich weiterhin ohne Plan. 

Wie bist du denn zum Radio gekommen?

Das Frühstyxradio gab es seit einem knappen halben Jahr. Ich hörte die Sendungen mit Begeisterung: Brungs und Brochterbeck und so. Das fand ich toll, da wollte ich hin. Aber ich dachte, das wird mir nie gelingen.

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Ich mache Schüler zu Mitgestaltern

Johannes – oder soll ich Schrödi sagen? –, wie wird ein Lehrer Comedian?

Scherzhaft sage ich immer, dass die Schüler mich irgendwann aufgefordert haben: „Herr Schröder, erzählen Sie diese schlechten Witze bitte nicht uns! Wir sind hier in der Schule. Gehen Sie bitte dorthin, wo Sie ihresgleichen treffen.“ 

Johannes Schröder(* 1974 in Berlin-Charlottenburg) ist ein deutscher Comedian, Kabarettist und ehemaliger Gymnasiallehrer, der unter dem Künstlernamen Herr Schröder auftritt.

Nein, so war es nicht. Ich leitete in der Schule eine Theater-AG und entwickelte so eine Leidenschaft für die Bühne. Es war wichtig zu verstehen, was auf der Bühne funktioniert, und das war etwas, was ich den Schülern vermitteln konnte. Authentisch auf der Bühne zu sein war essenziell. Ich fand es furchtbar, wenn jemand einfach einen Text herunterratterte. „Halt, Moment, Stopp! Du musst das erst spüren, erst körperlich werden, und erst wenn du das richtig empfindest, dann kannst du sprechen.“

Hinzu kam ein Abenteuerwunsch, einmal etwas völlig Neues zu tun, einen kleinen Umweg zu gehen, die starre Karriere als Lehrer noch mal zu durchbrechen und von null anzufangen. 

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Der Pakt mit dem Teufel

Ein Gespräch mit Silke Müller über Social Media und die Gefahr, unsere Kinder zu verlieren

Liebe Frau Müller, sie haben ein eindrucksvolles verstörendes Buch über Gewalt, Missbrauch und Rassismus in Klassen-Chats und die gefährlichen Tiefen einer digitalen Parallelwelt geschrieben. Welches Erlebnis hat Sie ermutigt, oder hat es zwingend gemacht, dass Sie Ihre Erfahrungen in einem Buch versammeln?

Ich glaube, der Begriff zwingend ist der bessere. Ich bin als Schulleiterin mit dem Thema Soziale Netzwerke und wie sie die Welt der Kinder verändern und beeinflussen seit ungefähr 2016 öffentlich unterwegs. Es gibt das Forum Bildung Digitalisierung in Berlin, das erstmals den Föderalismus überwunden hat und ganz viele Schulen aus dem Bundesgebiet zusammenholt und zu verschiedenen Themen diskutiert. Dort habe ich 2016 erstmals über dieses Thema gesprochen. 2018 kam TikTok, die Inhalte veränderten sich, gingen rasend schnell viral, das Suchtverhalten potenzierte sich. Wir erkannten: Jetzt haben wir ein Problem.

Silke Müller ist Schulleiterin einer Ganztagsschule, der Waldschule Hatten bei Oldenburg und seit 2021 erste Digitalbotschafterin des Landes Niedersachsen. Sie kämpft für eine ethische und demokratische Werteerziehung – auch und vor allem in der digitalen Welt. Ihr Buch Wir verlieren unsere Kinder erreichte Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste.

Nach einem Porträt in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung – dort wurde ich als streitbare Direktorin vorgestellt – rief mich mein heutiger Schriftstelleragent an und meinte, es sei genau jetzt der richtige Zeitpunkt, ein Buch über digitale Ethik zu schreiben. Und weil ich viele Menschen – Eltern und Großeltern – erreichen wollte, habe mich dann dafür entschieden, ein Buch zu schreiben. 

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„Wahrhaftig ist, auch unbequeme Sachen zu sagen“

Ein Gespräch über Wahrheiten und Mehrheiten mit Dr. Gegor Gysi

Herr Dr. Gysi, sie sind Jurist, Moderator, Autor und Politiker.

Das stimmt. Mit 75 Jahren reichen doch vier Berufe, oder?

Vollkommen! Wie schwer fällt es Ihnen, in Ihren unterschiedlichen Rollen authentisch im Sinne von Wahrhaftig zu sein?

Mit 16 hatte ich ein seltenes Erlebnis. Da wollte ein Mädchen mehr von mir wissen, als ich von ihr – sonst war es immer umgekehrt. Und weil ich keine Lust zu irgendwas hatte, was sie mir vorschlug, habe ich gelogen. Das hatte ich natürlich am nächsten Morgen vergessen und flog auf. Da habe ich mir gesagt: „Gysi, wer lügt, muss sich seine Lügen merken können. Wenn du das nicht kannst, lass es bleiben.“ Und seitdem versuche ich tatsächlich – so weit es geht –, Lügen zu vermeiden.

Im Gespräch mit Dr. Gregor Gysi

Das hat einen Vorteil: Ich kann schneller reagieren und muss nicht – wie viele andere Politikerinnen und Politiker – überlegen, wie gerade die Beschlusslage ist. Ich sage fast immer das, was ich auch wirklich meine.

Ihr Buch Was Politiker nicht sagen untertitelt, dass es dem Politiker nur um Mehrheiten ginge, nicht aber um Wahrheiten. Sollte Wahrhaftigkeit – also der Wunsch, die Wahrheit zu sagen – nicht eine Grundtugend für Politiker:innen sein?

Die Demokratie hat viele Vorteile und ein paar Nachteile. Ein Nachteil ist, dass man Mehrheiten erreichen muss. Und es gibt Wahrheiten, mit denen nicht so ohne Weiteres die Mehrheit erreicht werden kann. Ich sage Ihnen ein Beispiel: 1990 hatten wir einen Bundestagswahlkampf. Helmut Kohl wollte gerne für die Union Kanzler bleiben, und Oskar Lafontaine für die SPD Kanzler werden. Oskar Lafontaine sagte, dass die Einheit sehr teuer werde, während Helmut Kohl postulierte, es würden blühende Landschaften entstehen. Zwei Fragen: Erstens, wer hatte recht? Und zweitens, wer hat die Wahl gewonnen?

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In ein offenes Gespräch gehen

Alev, in deinem Interview für den ADC habe ich gehört, dass du als Kind Nachrichtensprecherin werden wolltest. Wie war dein Weg von diesem „ersten Berufswunsch“ auf das Redaktionsschiff PioneerOne?

Nachrichtensprecherin war ich nur als Kind (lacht). Nachrichten zu gucken, war für uns zu Hause ein familiäres Happening, weil wir türkische Nachrichten geschaut haben, um zu erfahren, was in der Heimat passiert ist. Wir versammelten uns alle vor dem Fernseher – ein klassisches Lagerfeuergefühl. Ich saß tatsächlich immer auf dem Teppich, hatte eine Zeitung in der Hand und habe so getan, als ob ich Nachrichten vorlese. Die Erinnerung daran kam mir spontan bei der Frage, was ich eigentlich als Kind werden wollte. Danach kam aber noch jede Menge anderes. Ich meinte auch einmal, ich müsse Sängerin werden. Ein anderes Mal wollte ich Ärztin werden. Und Jura habe ich auch studiert.

Die aus Bad Honnef stammende Alev Doğan studierte Politikwissenschaften an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Nach dem Studium hat die 31-jährige Journalistin für Regionalzeitungen wie den General-Anzeiger, die Kieler Nachrichten und die Rheinische Post gearbeitet. Vom Fachblatt Medium Magazin wurde Doğan zu den zehn besten regionalen Reporter:innen im Land gewählt. Sie verstärkt seit April 2020 als Chefreporterin das Team von Media Pioneer in Berlin. Ihr Lieblingsprojekt ist ihr Podcast Der 8. Tag – Deutschland neu denken. Fotografie: Michael Jungblut, fotoetage

Zur PioneerOne kam ich auf einem sehr konventionellen Weg – eine durchaus gradlinige journalistische Laufbahn. Ich habe als Praktikantin und dann als freie Mitarbeiterin beim Bonner General-Anzeiger angefangen. Nach meinem Studium arbeitete ich dort als freie Autorin. Danach habe ich bei den Kieler Nachrichten und beim RND Redaktionsnetzwerk Deutschland volontiert, wurde übernommen und schrieb über landespolitische Themen. Bei der Rheinischen Post arbeitete ich als Politikredakteurin – Essays, Kommentare, Analysen und Leitartikel. 

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Stolz, halb Roboter, halb Mensch zu sein

Ein Gespräch mit Bronzemedaillengewinner Ali Laçin

Ali, Du hast einmal gesagt, dass früher dein größter Wunsch war, normal zu sein und nicht aufzufallen. Diesen Sommer in Tokio ist dir beides – in Kombination –
nicht gelungen. Herzlichen Glückwunsch zur Bronzemedaille bei den Paralympics im 200-Meter-Rennen der Doppelt Oberschenkelamputierten!

Danke. (lacht)

Eine solche Leistung abzurufen, ist für jeden Sportler und jede Sportlerin eine Herausforderung. Wie liefen deine Vorbereitungen auf dieses Großereignis?

Ali Laçin, 33, ist ein deutscher paralympischer Athlet. Er gewann die Bronzemedaille im 200-Meter-T61-Lauf der Männer bei den Sommer-Paralympics 2020 in Tokio, Japan.
Fotografie: Michael Jungblut, fotoetage

Eigentlich sehr gut, abgesehen von Ende April, als ich im Training gestürzt bin und mir den Arm gebrochen habe. Ich musste operiert werden und hatte große Angst, dass ich doch nicht nach Tokio fliegen kann. Das hatte mich extrem zurückgeworfen. Ein Weitsprung mit sechs Meter siebzig oder die guten Zeiten, die ich vorher gesprintet bin, waren nach acht Wochen Pause schwierig zu erreichen. Ich konnte nicht mehr die Leistungen abrufen, die ich eigentlich hätte bringen müssen. Aber dennoch bin ich nicht mit leeren Händen nach Hause gekommen. Das motiviert mich umso mehr für die nächsten Jahre und natürlich für Paris. Ich war einerseits sehr, sehr glücklich über die Medaille, aber auf der anderen Seite auch sehr enttäuscht von mir. Es hätte bei dem Lauf und meinen bisherigen Leistungen Silber sein müssen. Aber, naja, wir haben ja noch ein bisschen Zeit bis zur Sommer-Paralympics 2024 in Paris – da muss ich auf jeden Fall zwei Goldmedaillen holen. 

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Wie wir morgen speisen wollen

Ein Essay von Eckard Christiani in der 51. Ausgabe des CI-Magazins

Die Corona-Pandemie stellte vor über einem Jahr unser Leben auf den Kopf. Wir sahen mit einem Mal, dass vieles im Argen liegt: angefangen bei unserer Lebensweise über unsere Ernährung bis hin zu der Art, wie wir uns die Mittel zum Leben organisieren. Dabei verrät es viel über uns, wie wir gemeinsam kochen, am Tisch sitzen und morgens, mittags und abends gemeinsam essen.

Online zu lesen im Designkatalog „cocooni“ der creativen inneneinrichter

Viele von uns lümmeln auch während des Essens mit dem Handy auf dem Sofa – mit einer Pizza aus dem Karton. Es gibt kaum noch Kommunikation am Esstisch. Bemerkenswert ist, dass vor Corona noch 70 Prozent der Familien in Deutschland einmal in der Woche gemeinsam aßen. Alle anderen Mahlzeiten wurden irgendwann und irgendwo eingenommen. In Kantinen, in Schulen, am Arbeitsplatz oder im Gehen auf der Straße. Das kann nicht gut sein, weil man in alten Zeiten am Tisch, als dieser noch Mittelpunkt des Familienlebens war, viele Dinge besprochen und verhandelt hat und viele Sachen gelernt wurden. Es wurden dort die Grundwerte des Zusammenlebens – Teilen, Verzichten, auch Gehorchen – geübt. Voraussetzung war natürlich, dass vorher jemand kochte. Kochen und gemeinsames Essen sind, und davon bin ich zutiefst überzeugt, eine Schule des Lebens.

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Print! – Nachhaltiger als man denkt.

Wir sprachen mit Christian Lieb, einem der Chefs der Druckerei Gutenberg Beuys in Langenhagen bei Hannover, über Nachhaltigkeit im laufenden Geschäft.

Christian, ist für eure Kund*innen Nachhaltigkeit ein wichtiges Thema?

Auf alle Fälle! Es fällt auf, je größer ein Unternehmen ist, desto wichtiger wird es auch genommen. Wir haben gerade für die Landeshauptstadt Hannover den sechsbändigen Nachhaltigkeitsbericht produziert – gedruckt auf Recyclingpapier aus 100 % Altpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel.

Nachhaltigkeitsbericht 2020 Hannover

Seid ihr eine Umweltdruckerei? Oder anders gefragt: Wie wichtig ist euch als Druckerei das Thema Nachhaltigkeit?

Wir sind tatsächlich so etwas wie eine Umweltdruckerei, auch wenn das im Namen Gutenberg Beuys nicht erscheint. Seit Gründung nutzen wir zum Beispiel ausschließlich Ökostrom, und wir haben unsere Entsorgung perfektioniert. Dass das auch marketingtechnisch relevant ist, haben wir erst von zwei oder drei Jahren entdeckt. (lacht) Vorher war es für uns tatsächlich selbstverständlich, so zu arbeiten. Tue Gutes und rede darüber. Das tun wir jetzt.

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