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Gruß aus der Küche

„Wir ‚numerisieren‘ unser gesamtes Leben. Das ist wirklich ein echter Transformationsprozess.“

Wir haben uns mit Ranga Yogeshwar im Futurium in Berlin getroffen, um mit ihm über Künstliche Intelligenz zu sprechen. Was hat KI für Auswirkungen auf die Gesellschaft, auf uns Marketer und die Medienlandschaft?

Ranga Yogeshwar im Gespräch mit Eckard Christiani

Herr Yogeshwar, Künstliche Intelligenz beeinflusst spätestens seit Einführung der ersten Smartphones unser Leben gravierend. Welche Veränderungen kommen auf uns zu?

Wenn wir uns vorstellen, wir würden in ein Restaurant gehen, erleben wir gerade den Gruß aus der Küche. Das, was wir sehen, ist noch nicht die Vorspeise, geschweige denn der Hauptgang. Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz ist gepaart mit der Tatsache, dass wir unsere Welt immer mehr in Zahlen abbilden, egal was wir tun. Wir messen nicht nur unseren Blutdruck, die Wegstrecken, die wir zurücklegen, zählen nicht nur die Treppenstufen, die wir täglich steigen. Wir „numerisieren“ unser gesamtes Leben. Das ist wirklich ein echter Transformationsprozess. Aus der Realität, die wir beide jetzt gerade sehen, in eine abstrakte Zahlenwelt. Die spannende Frage ist, ob die Rückführung aus der abstrakten Zahlenwelt in die Realität tatsächlich klappt. Innerhalb der abstrakten Welt funktioniert es ganz gut. Das wissen wir alle: KI gewinnt heute Schach oder Go gegen jeden Menschen. Das sind abstrakte Welten. Wenn ich aber den modernsten KI-Roboter nehme und ich ihn bitte, den Esstisch abzuräumen, dann wird er scheitern. Weil KI zuerst einmal ein Konstrukt in einer idealisierten Welt ist, die aber weit weg von dem ist, was in der Realität abläuft.

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All diese Schönheit einer Zunft

Wir trafen Ranga Yogeshwar im Futurium, um mit ihm über Künstliche Intelligenz zu sprechen. Wo stehen wir, was kommt auf uns zu. Kann uns Werbern und Marketingstrategen die KI helfen oder wird sie uns gefährlich?

Im Gespräch mit Ranga Yogeshwar

Wir leben in einer mehr und mehr digitalen Welt, wo reales Erleben und das Begreifen von impliziten Werten in den Hintergrund geraten. Auch Kommunikation ist vermehrt digital. Dem haptischen Erleben, ein Magazin, eine hochwertige Broschüre oder einen Bildband in der Hand zu halten, wird weniger Wert zugemessen. Dazu erzählte uns Ranga Yogeshwar, dass seine Großmutter eine Druckerei in Luxemburg betrieb: „Dort habe ich als Jugendlicher gearbeitet. Den Heidelberger Tiegel kann ich bedienen – ich weiß wie’s geht. Ich weiß, was HKS 42 ist. All diese Schönheit einer Zunft – der Geruch der Farben, der Klang des Papiers – ist eine Welt, die sehr viel Intelligenz beinhaltet. Und nur weil das auf den ersten Blick auch digital funktioniert, fehlt doch etwas.“ – Das ganze Gespräch in einer der nächsten Ausgaben von Passion, dem Kundenmagazin von BerlinDruck.

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